Dies Academicus 2022: 60 Jahre nach Beginn des Zweiten Vatikanischen Konzils auf dem Weg zum Dritten? - Kurzvorträge

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Medienaktionen
  • hochgeladen 10. Februar 2022

Kurzvorträge

Am Freitag, den 21.01.2022 fand der Dies Academicus der Theologischen Fakultät Freiburg mit dem Titel „60 Jahre nach Beginn des II. Vatikanischen Konzils - auf dem Weg zum III.!?“ statt. Der Studientag wurde in Kooperation mit dem Bildungszentrum Freiburg organisiert und finanziert durch die Erzdiözese Freiburg, die Erzbischof-Hermann-Stiftung, den Förderverein der Theologischen Fakultät sowie den Studierendenrat der Universität Freiburg. Wir danken den Unterstützer*innen sehr und sind froh, allen Interessierten zur Nachbereitung einige Elemente des Studientages als Videodateien zur Verfügung stellen zu können.
Zum Auftakt des Tages wurden sechs Kurzvorträge gehalten, die zeigen sollten, wo das Zweite Vatikanum Veränderungen auf den Weg brachte, wo Neuerungen passiert sind, aber auch, wo noch Veränderungspotential liegt.
Aus der Perspektive der Pastoral stellte Prof. Dr. Matthias Sellmann (ZAP Bochum) seine Thesen vor und machte deutlich, welche blinden Flecke Kirche heute hat und wie man diese beseitigen könnte. Dr. Stephan Kessler (Kunststation St. Peter in Köln) zeigte anschließend, am Beispiel der Priesterausbildung, weiteren Handlungsbedarf in der Kirche auf.
Danach folgten zwei Beiträge aus der Liturgiewissenschaft: Prof. Dr. Paul Post (Universität Tilburg, NL) legte in seinen Thesen dar, wieso die liturgische Erneuerungsbewegung in den Niederlanden scheiterte und plädierte für eine synkretistische Perspektive der Liturgie als Ritual. Darauf folgte ein Vortrag von Dr. Gunda Brüske (Liturgisches Institut Fribourg, CH), die verschiedene Strukturen vorstellte, wie Kirche mit der Gesellschaft in Kontakt bleiben kann.
Abgerundet wurde der Vormittag dann mit zwei Vorträgen aus der Systematischen Theologie: Prof. Dr. Martha Zechmeister (UCA San Salvador, El Salvador) referierte ihre außer-europäische Perspektive und machte sie anhand des Befreiungstheologen Rutilio Grande deutlich. Den letzten Beitrag lieferte dann Frau Prof. Dr. Judith Hahn (Ruhr-Universität Bochum), die nicht nur Grenzen, sondern auch Möglichkeiten des Kirchenrechts für die Zukunft aufzeigte.
Nach einer kurzen Pause ging das Programm des Dies Academicus weiter. Es gab verschiedene Workshops, in denen Augenzeug*innen aus ihren Perspektiven berichteten, wie das Zweite Vatikanum bei ihnen ankam und was es konkret für ihr Leben und Handeln damals (und heute) bedeutet(e).

Abgeschlossen wurde der Dies Academicus mit einer Podiumsdiskussion, bei der es thematisch um Handlungsmöglichkeiten ging als Antwort auf das II. Vatikanum bzw. die gesamtkirchliche Situation. Da sich nicht die eine für alle sinnvolle/umsetzbare Lösung anbietet, haben wir verschiedene Wege vorgestellt, die bereits gefunden und auf dem Hintergrund der jeweiligen Biographie plausibel sind.
Auf dem Podium beteiligt waren Alexandra Caspari (Alt-katholische Pfarrerin, Augsburg), Lisa Kötter (Initiatorin von Maria 2.0, Münster) und Prof. Dr. Daniel Bogner (Moraltheologie, Universität Fribourg). Moderiert wurde der Abend von Michael Schrom (Publik-Forum).
Es wurde über die verschiedenen Wege, die eingeschlagen wurden, sowie über Handlungsmöglichkeiten in der heutigen Zeit diskutiert. Darüber hinaus wurden Handlungsfelder aufgezeigt, die die Kirche noch hat. Mit einem Blick in die Zukunft wurde das Podium geschlossen – sind wir auf dem Weg zum III. Vatikanum?!

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Referent/in:

Prof. Dr. Matthias Sellmann (ZAP Bochum)

Dr. Stephan Kessler (Kunststation St. Peter in Köln)

Prof. Dr. Paul Post (Universität Tilburg, NL)

Dr. Gunda Brüske (Liturgisches Institut Fribourg, CH)

Prof. Dr. Martha Zechmeister (UCA San Salvador, El Salvador)

Prof. Dr. Judith Hahn (Ruhr-Universität Bochum)