Sa-Uni WS22.23 (01) Bröckling

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Medienaktionen
  • hochgeladen 7. November 2022

Prof. Dr. Ulrich Bröckling (Institut für Soziologie)
Resilienz – Konturen eines Schlüsselbegriffs des 21. Jahrhunderts

Resilient sein heißt, Risiken und unkalkulierbare Gefährdungslagen überstehen, ohne zusammenzubrechen. Der Begriff stammt aus der Werkstoffphysik und bezeichnet dort die Eigenschaft elastischer Materialien, nach Anspannung wieder in den Ausgangszustand zurückzuschnellen. Er vereint Bedeutungselemente von Robustheit, Immunität, Anpassungsfähigkeit und Coping. Inzwischen hat das Konzept Einzug in die unterschiedlichsten Bereiche gehalten: Resilient sein sollen Individuen ebenso wie Ökosysteme, Lieferketten wie Datennetze, Rechtsordnungen wie Finanzmärkte. Wer auf Resilienz setzt, der hofft nicht mehr darauf, künftige Krisen und Katastrophen noch verhindern zu können. Stattdessen bemüht er oder sie sich, ihnen besser gewappnet zu begegnen. Resilienzförderung soll nicht Belastungen abbauen, sondern die Belastbarkeit steigern. Der Vortrag fragt danach, was es über unsere Gegenwart sagt, wenn wir sie unter das Signum der Resilienz stellen.

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Referent/in:

Prof. Dr. Ulrich Bröckling (Institut für Soziologie)