KafkaKant SoSe 24 (04) Engelhard

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Medienaktionen
  • hochgeladen 16. Mai 2024

Prof. Dr. Kristina Engelhard (Professur für Philosophie der Neuzeit, Universität Trier)
Kant und das Problem, Lebendiges zu begreifen. Essentialismus und Modelle in der Biologie

Für Kant ist es die Aufgabe einer jeden Wissenschaft, ihren Gegenstand in seiner Eigentümlichkeit zu begreifen. Aufgabe der Biologie ist es demzufolge, wissenschaftliche Erklärungen und Erkenntnis von den wesentlichen Merkmalen lebendiger Organismen zu liefern. Doch das Lebendige entzieht sich unserer kategorisierenden Rationalität, wie Kant in seinem noch immer als rätselvoll geltenden Werk Kritik der Urteilskraft von 1790 zu zeigen beansprucht. Das Lebendige lässt sich nur durch zwei inadäquate Modelle näherungsweise bestimmen, aber nicht in seiner Eigentümlichkeit erfassen. Worin Kant seine Thesen begründet, ist in der Forschung nach wie vor umstritten.
Kants Analyse der Biologie ist für das heutige Verständnis von Wissenschaft hoch aktuell, indem sie, der im Vortrag vertretenen Interpretation zufolge, zeigt, dass die empirischen Wissenschaften vielfach modellbildende Disziplinen sind. Dies hat wichtige Konsequenzen für die Form von Wissen, das uns durch die Wissenschaften geliefert werden kann. Der Vortrag geht zum einen der These zum Lebendigen und ihrer Begründung bei Kant und zum anderen seinem Ansatz zu Modellen in den Wissenschaften nach.

Referent/in:

Prof. Dr. Kristina Engelhard (Professur für Philosophie der Neuzeit, Universität Trier)